1. |
Duft nach Neu
06:18
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Könnte man ihn sehen, wär’ er grün.
Könnte man sie fühlen, wär’ sie samtweich.
Könnte man es hören, wär’ es der Wellenrausch
Und der Duft nach Neu.
Im Film von gestern, Farbe schwarzweiß.
Kälte Gewohnheit, doch die Sonne bricht das Eis.
Berauscht, verstört, mein Herz verreist.
Der Blick nach oben, geblendet von Blau.
Morgens in Nebel, abends in Rauch.
Die Wiesen weiß umhüllt, erzählen, dass wir mal mehr gefühlt.
Und die Welt hebt an zusamm’n zu summ‘n, versammelt in Euphorie
Und jeder Baum färbt bunt und stimmt mit ein,
Jedes Jahr ahnt man ihn nie.
Die Augen verborgen hinter Glas rosarot.
Ein Tag am Meer sein, nur Wasser auf blasser Haut.
Wir laufen barfuß und nur der Südwind sieht uns.
Korkenknall und Kronenrausch,
Diese Stadt versinkt im leisen Tausch mit diesen Abermillionen.
Sie funkeln lila-blau, verlieren uns im Sommernachtstraum.
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2. |
Momente
06:04
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Endlich angekommen, endlich hab’ ich Zeit,
fühl’ mich wie benommen, such’ die Einsamkeit.
Völlig überladen, tickt die Uhr voran. Ich verlier’ den Faden, deshalb halt’ ich an.
Kostbare Momente, Diamantenraum. Manches heiß Ersehnte, manchen alten Traum,
können sie beleben, schenken mir die Kraft, niemals aufzugeben meine Leidenschaft.
Hab’ mich hetzen lassen. Zeitdruck im Genick, ließ mich fast verpassen diesen Augenblick,
der so vieles wendet hin zu meinem Glück. Ich war wie geblendet, doch ich fand zurück.
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3. |
Ruhe nach dem Sturm
04:45
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Außer Atem, ohne Ziel, zweihundert Meilen werden zu viel. Das Herzstück fehlt, doch der Puls rast schwer. Hab’ Angst vor deinem „Ich kann’s nicht mehr“.
Himmel verdunkelt, wie auf der Flucht. Verfolgt von Donner ringe ich nach...
Ich renne noch schneller gegen Regen und Wind, dahin, wo die Wolken heller sind.
Hallo, Hallo? Wo war ich so lang?
Ein falscher Schritt und man glaubt wieder dran.
Entschlossenheit, obwohl der Schritt war und bleibt.
Hab mich entschieden und gedreht. Ungewissheit, ob das kam zu spät.
Regendurchnässt, komm’ ich bei dir an, die Koffer von gestern so schwer.
Der Wind weht leiser und ich glaub ich versteh’: nach Verlaufen folgt Heimkehr.
Wolken ziehen weiter, warn’ so lang über uns und endlich muss ich nicht mehr fort.
Mit dir im Hier und der Sonne im Gesicht. Richtige Zeit, richtiger Ort.
Hallo, Hallo! Ich hab’ dich vermisst.
Besonderheit,
dass du immer noch hier bist.
Mein Haus wird ab heute auch deins.
Leben durch zwei geteilt und trotzdem ist das Ergebnis plus eins.
Augenblick verweile, du bist so schön. Jahrelang gelaufen, bleiben wir jetzt stehen.
Sind frei zu sein, zu lassen und zu tun und kommen zur Ruhe nach dem Sturm.
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4. |
Marionette
04:04
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Manchmal aus Holz, manchmal aus Plastik,
von außen hart, von innen zerbrechlich.
So steht sie da, machtlos und schafft‘s nicht,
denn jemand hat die Fäden in der Hand.
Manchmal Fiktion, manchmal auch Wahrheit,
sie spielt nen‘ Leben, das man ihr schreibt.
So steht sie da, sprachlos, ergeben,
denn jemand and’res legt ihr Worte in den Mund.
Und sie tanzt und sie lacht, weil’s jemand so will,
sie klagt und sie weint, nur ohne Gefühl,
und niemand hört sie, niemand hört sie!
Kein fester Halt, kein Grund und Boden,
sie schwebt und schweigt, in sich verloren.
So hängt sie da, Rückgrat zerbrochen
und ohne Fäden fällt sie hoffnungslos zusammen.
Der Vorhang fällt, das Stück geschrieben.
Hätt‘ sie gekonnt, hätt‘ sie entschieden.
So hängt sie stumm, gedankenvoll
und jemand and’res legt ihr Worte in den Mund.
Und sie tanzt und sie lacht, weil’s jemand so will,
sie klagt und sie weint, nur ohne Gefühl,
und niemand hört sie, niemand hört sie!
Der Vorhang fällt, das Stück geschrieben.
Hätt‘ sie gekonnt, hätt‘ sie entschieden.
Die Bühne leer, Applaus verhallt
und jemand and’res legt die Fäden aus der Hand.
Und die tanzt und sie lacht, weil sie es so will.
Sie klagt und bereut, ist wieder im Spiel
und jemand hört sie, jemand hört sie
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5. |
Halt an
04:52
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Es ist zwölf Uhr und die Sonne steht im Zenit. Der Körper aus Metall, das Bett wie ein Magnet. Die Sonne scheint den Raum zu überfallen. Leise Wände, lauter Kopf, die aufeinanderprallen.
Halt an, Moment halt mal an, Du drehst dich zu schnell
.
Mein Ziel, verliert sein Gesicht und sucht es, versucht es, doch findet es nicht.
Das Tick-Tack der Uhr wird so unerträglich laut. Sekunde um Sekunde Erwartung’ höherschraubt. Keinen einzigen Fuß
hab’ ich heute auf den Boden meiner Wohnung gestellt, denn ich wag’ noch keinen Schritt aus Angst, der Tag beginnt zu schnell.
Wer bist du mein Freund? Ich erkenn’ dich nicht.
Wo führst du mich hin? Dahin will ich nicht. Nein.
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6. |
Neuland
05:46
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7. |
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Die Moral von der Geschicht‘, die gibt es bei uns beiden nicht. Du schlägst die Hände vor’s Gesicht. Ich wünschte das passiert grad nicht, doch die Moral besteht in unserer Geschichte nicht.
Nein, wir haben sie aus der Story radiert und ließen die Lücken lose mit Worten kaschiert. Schwarz auf Weiß, doch zwischen den Zeilen steht,
dass jeder Anfang auch ein Ende hat, nur manchmal viel zu spät.
Nein, kein einziger Zweifel hat uns je irritiert. Haben immer weiter als Schauspieler brilliert. Das Drehbuch dreht sich nicht mehr um uns,
weil wir für uns nicht mehr entscheiden können, sind wir gar nicht oder ganz.
Die Moral von der Geschicht‘,
die gibt es bei uns beiden nicht. Das, was ich sag, verstehst du nicht und schlägst die Hände vor’s Gesicht, weil die Moral unserer Geschichte nicht entspricht.
Mir bleibt nur eine Frage: Wie konnt’ das passier’n und der Rausch nach Risiko die Vernunft komplett blockier’n? Wir schreien heiser “Es war einmal”, denn die Geschichte soll ein Märchen sein, doch ohne die Moral.
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8. |
Meermenschen
04:02
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9. |
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Am Ende der Insel, südlich der großen Stadt, steht das Haus mit dem roten Dach.
Jedes Fenster winkt, jeder Raum versinkt in den Bildern, die du warst.
Die Luft atmet immer gleichen Ton, wie ihr die Welt seht, weiß ich schon.
Ich seh‘ sie anders.
Die Luft atmet feierlichen Glanz. Kirchturm schlägt sechs und ich weiß, dass
das rote Dach vom Haus, südlich der großen Stadt, bis zum Schluss meine Insel bleiben wird - wo euer Denkmal gilt.
In Liebe euer Ebenbild
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10. |
Der Mond
04:38
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Der Mond ist aufgegangen,
die gold’nen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind so viele Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Diese Welt geht schlafen,
doch ich kann noch nicht.
Mein Kopf fährt Karussell,
die Lichter blenden mich.
Nimm’ mich an die Hand
und lass mich nicht im Stich,
wenn aus den Wiesen steigt
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold.
Wie eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
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IMA KYO Germany
IMA KYO erzählt Geschichten, mal in eindringlichen Duos, mal in großen Klangwelten, und verbindet Pop mit Modern Jazz, Latin- Rhythmen und Live- Elektronik. So zugänglich die Texte, so unkonventionell die Arrangements. „Jetzt & Heute“ ist ein Debüt, das die Grenzen zwischen den Genres verschwimmen lässt. Aus diesem interessanten Kontrast zieht „Jetzt & Heute“ Ausdruck und Eigenständigkeit. ... more
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